Foto: Klaus Einwanger, Diogenes Verlag
Stempel-Perigord-2
  1. Was sind Ihre drei Insidertipps der Stadt bzw. Region?

  2. Was ist Ihr derzeitiger Lieblingssong bzw. Lieblingsmusikstück?

  3. Was ist Ihr derzeitiges Lieblingsbuch?

1.
* Das Restaurant im gleichnamigen Hotel Auberge Mediéval in Audrix bietet nicht nur eine vorzügliche französische Küche, sondern verfügt darüber hinaus auch über ein gutes Preis/Leistungsverhältnis. Dort kann man beispielsweise mit zwei Personen für circa 50 Euro essen und trinken. Eine besondere Empfehlung sind die hausgemachten Ravioli gefüllt mit Ceps (ein lokaler Speisepilz) als Vorspeise, danach das Trüffelrisotto mit Jakobsmuscheln und einen wunderbaren Walnusskuchen. Gönnen Sie sich dazu eine Flasche Château de la Jaubertie Cuvée Miravelle Weißwein.

Zum Mittagessen sollte man auf keinen Fall die kleine Weinbar Chai Monique in le Bugue verpassen. Die leichten Gerichte und die hervorragenden korrespondierenden Weine sind vortrefflich. Besuchen Sie Le Bugue am Dienstagmorgen zum traditionellen Markt, der bereits seit 1324 stattfindet. Das beste Croissant, das ich kenne, gibt es im Café Cauet, direkt hinter der Mairie. Maître-Chocolatier Xavier Cauet hat jahrelang versucht, Trüffelschokolade zu perfektionieren. Meiner Meinung nach hat er es geschafft.

 

* Das Atelier von Isabelle Jacopin in der schönen kleinen Stadt Cadouin. Sie ist eine französische Künstlerin, die ihre Winter in New Orleans verbringt und großartige Partys ausrichtet. Auch das Dörfchen Meyrals, das zu einer Künstlerkolonie geworden ist, ist absolut sehenswert. Die Galerie für moderne Kunst namens Le Domaine Perdu mit bemerkenswerten Ausstellungen ist ebenfalls einen Besuch wert. Zahlreiche französische Städte organisieren regelmäßig Ausstellungen lokaler Künstler, deren Werke ein einmaliges Souvenir zu bezahlbaren Preisen darstellen.

 

* Etwas abseits gelegen, zwischen Les Eyzies und Sarlat, befindet sich das antike Château Commarques, eine atemberaubende Festung aus dem Mittelalter, die sich aus Höhlen zusammensetzt, einige von ihnen mit prähistorischen Gravuren. Direkt über dem Tal liegt Cap Blanc mit dem legendären Halbrelief von Tieren, die aus der Höhlenwand entspringen sowie dem Fundort der Venus von Laussel, auch bekannt als die Venus mit Horn. Die in dieser Periode plötzliche Explosion der Herstellung von solchen Statuen und Gravuren mit prallen und sehr offensichtlich fruchtbaren Frauen inspirieren Spekulationen über die Möglichkeit einer matriarchalischen Gesellschaft, dominiert von den lebensspendenden Frauen. 25.000 Jahre Geschichte fühlen sich sehr nah an.

 

2.
Seitdem Bob Dylan den Nobelpreis gewonnen hat, habe ich „Vision of Johanna“ als Ohrwurm. Ich hoffe allerdings, dass, wenn ich zurück in Frankreich bin, „Chanson des Vieux Amants“ von Jacques Brel es ersetzt hat.

 

3.

„Unschuld“ von Jonathan Franzen und „The Year of Lear“ von James Shapiro, eine faszinierende Studie zu Shakespeares Leben und seinem politischen und sozialem Kontext im Jahr 1606, dem Jahr, in dem er einige seiner besten Theaterstücke schrieb.

Martin Walker wurde 1947 in Schottland geboren. Er ist Schriftsteller, Historiker und politischer Journalist und war 25 Jahre lang Journalist bei der britischen Tageszeitung „The Guardian“. Darüber hinaus ist er im Vorstand eines Think Tanks für Topmanager in Washington, den er sieben Jahre als Präsident vorstand, sowie Senior Scholar am Woodrow Wilson Center in Washington DC. Seine „Bruno“-Romane werden in fünfzehn Sprachen veröffentlicht.

Walkers aktueller Roman erschien im Diogenes Verlag im Frühsommer dieses Jahres und trägt den Titel „Eskapaden“

Er lebt in Washington und im Périgord.