Kelvin, Du wurdest in Simbabwe geboren. Welchen Einfluss hat dieses faszinierende Land bis heute auf Deine Musik?
Ich habe jahrelang versucht, den simbabwischen Einfluss in meine Musik zu integrieren, aber es hat nie funktioniert, weil es nicht organisch war. Aber in den letzten Monaten hat sich das irgendwie natürlich ergeben, und jetzt kann ich wirklich die Sonne und Liebe aus Simbabwe in all meiner Musik hören.

Im Alter von neun Jahren ziehen Deine Eltern mit Dir in die Metropole London. Größer hätte der Kontrast vermutlich nicht sein können. Wie hast Du ihn erlebt?
Es war eine so überwältigende Erfahrung, als ich zum ersten Mal in England ankam. Ich erinnere mich, dass ich überall Lichter sah und es sich anfühlte wie Weihnachten. Neue Musik, neues Essen, neue Landschaft, ein völlig neues Leben.

Mit Deinem weltweiten Überhit „Call You Home“ im Gepäck, bist Du im Jahr 2014 nach Berlin umgezogen. Wie hat Dich Deine neue Heimat empfangen?
Jahrelang hatte ich das Gefühl, dass Berlin meine Heimat ist, aber ich lebte einfach noch nicht dort. Als ich dann endlich nach Berlin zog, fühlte es sich richtig an – ich bin da, wo ich sein sollte! Ich finde es toll, dass so viele Berliner auch kreativ und jung sind und zu sich selbst finden.

Der Song „Cry a Little Less“ aus Deinem neuen Album „This Too Shall Last“ hat eine ganz besondere Bedeutung für Dich. Kannst Du das näher erläutern?
Es ist der persönlichste Song, den ich je geschrieben habe. Es ist ein Lied über eine wirklich schwierige Trennung, die ich durchgemacht habe. Ich schrieb es, während ich weinte und versuchte zu verstehen, was zwischen uns passiert war, als die Dinge früher so gut waren. Es war wirklich beängstigend, diesen Song herauszubringen, aber jetzt ist es der Song, auf den ich am meisten stolz bin.

Mit den weltbekannten DJs „Lost Frequencies“ und „Alle Farben“ hast Du sehr erfolgreiche Kooperationen gestartet. „Love to Go“ und „Only Thing We Know“ stürmten direkt die Charts. Können wir da in Zukunft noch weitere Zusammenarbeiten erwarten?
Absolut! Aber nicht, weil die anderen Kooperationen so erfolgreich waren. Obwohl ich über diesen Erfolg sehr glücklich bin, war das Beste daran, mit Freunden Musik zu machen und zu veröffentlichen. Es ist so ein besonderes Gefühl, mit einem Freund auf einer Bühne zu stehen, zusammen zu tanzen und mit Tausenden von Menschen zu singen!

Du trittst seit Ende April auch in der bekannten TV-Sendung „Sing meinen Song“ bei VOX auf. Wie waren die Dreharbeiten mit den anderen Sängerinnen und Sängern?
Es war ehrlich gesagt eine der besten Zeiten meines Lebens! Es war der schönste Urlaub, und irgendwie war es auch „Arbeit“. Wir kamen alle so gut miteinander aus, wir hingen die ganze Zeit zusammen ab, auch wenn wir nicht filmten, und blieben im großen Stil im Leben des anderen. Wir sangen Lieder um ein Klavier, tranken und lachten bis spät in die Nacht.

Wie entspannst Du und schaltest mal vom Musikbusiness ab?
Mir wurde klar, dass Musik einfach mein Leben ist, und anstatt dagegen anzukämpfen, beschloss ich, jeden Teil davon so gut wie möglich zu genießen. Ich brauche also nicht oft eine Pause, aber wenn, treffe ich mich mit Freunden und spiele FIFA… Ich bin der beste FIFA-Spieler und werde jeden herausfordern.

Was ist ein großer Traum von Dir?
Ich würde gerne ein Konzert als Comedian geben! Ich liebe es, Leute zum Lachen zu bringen, und es ist immer ein großer Teil meiner Konzerte zwischen den Songs, aber es würde so viel Spaß machen, nur so ein Konzert zu machen, bei dem wir nur lachen.

 

Vielen Dank für das Interview, Kelvin.