Foto: Peter Adamik

Das Philharmonische Streichquartett repräsentiert die kammermusikalische Exzellenz der Berliner Philharmoniker: kosmopolitisch, vielseitig und künstlerisch passioniert. Aus dem Wunsch heraus, mit Hingabe und in herausragender klanglicher Qualität gemeinsam zu musizieren und ihre Zuhörer zu begeistern, gründete sich 2018 das Philharmonische Streichquartett Berlin. Die drei Philharmoniker Dorian Xhoxhi (Violine), Helena

Berg (Violine)und Naoko Shimizu (Viola) bilden gemeinsam mit dem Solisten Christoph Heesch (Cello) das Quartett.

Die Musiker sind sich bewusst, dass sie in große Fußstapfen treten: Denn mit dem Philharmonischen Streichquartett führen sie die ehrwürdige Tradition der Ensembles der Berliner Philharmoniker fort, Kammermusik auf höchstem Niveau zu machen. Die vier Musiker haben jeweils verschiedene hochkarätige Wettbewerbe gewonnen und bereits in unterschiedlichen kammermusikalischen Formationen mitgewirkt.

Das Philharmonische Streichquartett bietet ihnen die Möglichkeit, ihren ganz eigenen musikalischen Ausdruck zu gestalten. Dabei fühlen sie sich weniger einem bestimmten Stil als ihrer Virtuosität verpflichtet und sie halten es mit Wolfgang Amadeus Mozart: „… denn wir lieben, uns mit allen möglichen Meistern zu unterhalten – mit den alten und modernen.“

Helena Berg (Violine)

Die Violine spielt in ihrer Familie eine wichtige Rolle: Die Eltern sind Geiger, und als die große Schwester von ihnen ihre ersten Geigenstunden bekam, wollte Helena Madoka Berg dieser in nichts nachstehen und das Instrument auch lernen. Der Wunsch Berufsmusikerin zu werden stellte sich jedoch erst später ein. Die gebürtige Berlinerin studierte am Julius-Stern-Institut der Universität der Künste Berlin bei Tomasz Tomaszewski (1997-2004), an der Juilliard School New York bei Robert Mann und an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« bei Antje Weithaas. Außerdem besuchte sie Meisterkurse u. a. bei Kurt Saßmannshaus, Thomas Brandis, Rainer Kussmaul und Christian Tetzlaff. Ihre Ausbildung wurde durch mehrere Stipendien, u. a. der Deutschen Stiftung Musikleben und der Villa Musica Rheinland-Pfalz, unterstützt.

Die Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe, so des Jakob-Stainer-Violinwettbewerbs und des Ibolyka-Gyarfas-Violinwettbewerbs, sammelte erste Orchestererfahrung im Jeunesses Musicales Weltorchester, dem Landesjugendorchester Berlin sowie dem Gustav Mahler Jugendorchester. Von 2009 bis 2010 war sie Stipendiatin an der Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker und zählte zu den Schülern von Guy Braunstein und Christian Stadelmann. Ihre erste Orchesterstelle führte sie zu den Münchner Philharmonikern, seit Sommer 2012 ist sie Mitglied des Bayreuther Festspielorchesters. Im September 2013 kam Helena Madoka Berg zur Gruppe der Zweiten Violinen der Berliner Philharmoniker, seit Februar 2016 spielt sie in der Gruppe der Ersten Violinen. Wenn sie gerade nicht Geige spielt, halten sie zur Zeit ihre zwei kleinen Kinder auf Trab.

Dorian Xhoxhi (Violine)

Dorian Xhoxhi spielt seit 2010 als erster Geiger bei den Berliner Philharmonikern. Zuvor war er Mitglied im Deutschen Symphonie Orchester Berlin und später 1. Konzertmeister der 2. Violinen im Gewandhausorchester Leipzig.

Mit 6 Jahren erhielt er seinen ersten Geigenunterricht von seinem Vater, dem Hochschulprofessor Roland Xhoxhi, in Tirana. Sein Studium absolvierte Dorian Xhoxhi in München und Berlin bei Prof. E. Sebestyen, Prof. S. Picard und Prof. A. Weithaas. Weitere wichtige Impulse erhielt er durch ein Stipendium der Villa Musica Mainz sowie durch Meisterkurse bei Midori, R. Fein, Z. Bron und E. Feltz. Dorian Xhoxhi gewann 2006 den ersten Preis beim Internationalen Sophie Charlotte Wettbewerb in Mirow und beim Internationalen Louise Henriette Wettbewerb in Oranienburg.

Als Mitglied der Berliner Barock Solisten arbeitet Dorian Xhoxhi regelmäßig mit Künstlerpersönlichkeiten wie Reinhard Goebel, Emmanuelle Haim und Vittorio Ghielmi. In diesem Kontext hat sich die historische Aufführungspraxis über mehrere Jahre zu einem wichtigen Bestandteil seines künstlerischen Schaffens entwickelt.

Als gefragter Solist, Kammermusiker und Lehrer wirkt Dorian Xhoxhi regelmäßig in Europa und Asien. Zum Wintersemester 2018 übernahm er eine Lehrtätigkeit an der Hochschule für Musik und Theater Rostock.

Seine kammermusikalische Leidenschaft mündete im Jahr 2018 in die Gründung des Philharmonischen Streichquartetts gemeinsam mit seinen Philharmoniker-Kolleginnen Helena Madoka Berg und Kyoungmin Park.

Dorian Xhoxhi spielt eine Geige von Camillo Camilli, Mantua 1739. Naoko Shimizu (Viola)

Naoko Shimizu spielte zunächst Violine, bevor sie sich 1992 für den Wechsel zur Bratsche entschied. Sie studierte dieses Instrument an der Toho-Gakuen Musikhochschule und an der Hochschule für Musik Detmold, wo sie ihre Ausbildung im Jahr 2000 mit dem Konzertexamen abschloss. Seit 2001 ist sie Solo-Bratscherin bei den Berliner Philharmonikern und tritt daneben ebenso als Solistin und Kammermusikerin auf.

Beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD errang Naoko Shimizu 1997 den 1. Preis, der im Fach Viola 21 Jahre lang nicht mehr vergeben worden war. Zuvor hatte sie bereits 1995 den 1. Preis beim Internationalen Instrumentalwettbewerb Markneukirchen gewonnen sowie 1996 den Internationalen Wettbewerb in Genf. 1998 wurde sie bei den Young Concert Artist International Auditions in den USA (1998) ausgezeichnet.

Als Solistin spielte sie u.a. mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem SWR Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, dem Orchestre de la Suisse Romande und zahlreichen japanischen Orchestern. Die leidenschaftliche Kammermusikerin gastierte außerdem bei bedeutenden Festivals wie dem Kammermusikfest Lockenhaus/Österreich und dem Marlboro Music Festival/USA. Neben ihrer Konzerttätigkeit gibt sie Meisterkurse im In- und Ausland.

Christoph Heesch (Violoncello)

Christoph Heesch ist einer der vielversprechendsten Cellisten der heutigen Musikszene. Er be- eindruckt mit seinem solistischen wie kammermusikalischen Können und feiert national sowie international große Erfolge. Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit ist dabei die Auseinandersetzung mit der Musik aus einer stilistisch kritischen Perspektive unter Berücksichtigung der technischen Fertigkeiten des Instrumentalspiels verbunden mit einer mitreißenden Interaktion mit dem Publikum.

Der im Jahr 1995 in Berlin geborene Künstler begann mit sechs Jahren Violoncello zu spielen. Es folgten Stationen wie das Julius Stern Institut, das mehrjährige Studium bei Jens Peter Maintz und zusätzliche Meisterkurse bei beispielsweise David Geringas, Wolfgang Boettcher und Lászlo Fenyö. Heute studiert Christoph Heesch an der Universität der Künste Berlin bei Wolfgang Emanuel Schmidt.

Als Solocellist des Ensembles Esperanza sowie des Kammerorchesters Eroica Berlin verbindet er Erkenntnisse der historisch informierten Aufführungspraxis mit modernen Instrumenten.

Das besondere Augenmerk des Künstlers gilt klassischen Konzerten, die er für eine breite Hö- rerschaft öffnen möchte. So bieten die innovativen Konzert- und anderen Musikvermittlungs- formate des Projekts TONALi eine ideale Heimat für seine musikalischen wie konzeptionellen Ideen.

Christoph Heesch ist Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe: So wurde er beim „Antonio Janigro“ Wettbewerb in Kroatien und dem internationalen „Witold-Lutosławski“ Wettbewerb ebenso ausgezeichnet wie beim XII. Domenico- Gabrielli-Wettbewerb. Darber hinaus ist Christoph Heesch Träger des „Mieczysław Weinberg“-Preises und eines Sonder- preises für die beste Musikvermittlung beim TONALi15-Musikwettbewerb. Beim Deutschen Musikwettbewerb 2016 in Bonn erhielt er nach Erreichen des Semifinales ein Stipendium und war Semifinalist des Queen Elisabeth Competition 2017.

Er ist Stipendiat der Musikakademie Liechtenstein. Seit 2017 spielt er ein Violoncello von Domenicus Montagnana aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds der Deutschen Stiftung Musikleben.